Veronika Heiker nimmt als erste Essenerin den erweiterten Bildungsscheck in Anspruch

Premiere für die Weiterbildung

„Es ist wichtig, dass noch mehr Menschen zur Nutzung von Weiterbildungsmöglichkeiten motiviert werden“, sagt Veronika Heiker (32). Die Personalreferentin  bei einem Dienstleister im Gesundheitswesen ist die erste Essenerin, die sich über den Essener Unternehmensverband beim BCW den neuen, erweiterten Bildungsscheck abgeholt hat. Anfang September hat das NRW-Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales im Rahmen des „Sonderprogramm NRW“ sein Bildungsscheck-Programm aufgestockt: Statt bisher maximal 500 Euro wird der Zuschuss für Fortbildungen für die kommenden zwei Jahre auf maximal 2.000 Euro erhöht.

Ältere Anglistik, Neuere Anglistik und Amerikanistik sowie Mittelalterliche Geschichte – diese Studienfächer würde kaum jemand mit Personal-Management assoziieren. Über eine Weiterbildung und ein Praktikum ist die Geisteswissenschaftlerin (M.A.) Heiker „dann in den Personalbereich hinein gerutscht“, wie sie sagt. „Ich habe mich schon im Studium zusätzlich weitergebildet und spezielle Seminare für Geisteswissenschaftler, z.B. aus den Bereichen Marketing und Medien, besucht. Meine letzte Weiterbildung war ebenfalls im Personalbereich angesiedelt, ich habe eine sechsmonatige Qualifizierung zur Personalreferentin absolviert“, erklärt Heiker.

Fortbildung ist der Recruiterin wichtig: „Schließlich leben wir in einer sich schnell ändernden Welt. Wenn man langfristig beruflich erfolgreich sein will, kann man mit aktuellem Fachwissen den Grundstein dafür legen.“ Mit dem Bildungsscheck wird sie nun am BCW eine Weiterbildung zur geprüften Personalfachkauffrau machen. „Diese ist für mich eine ideale Vertiefung sowie ein Ausbau meiner Fachkenntnisse, da sie so viele relevante Themengebiete abdeckt und sie auch den Ausbilderschein beinhaltet“, sagt sie.

Hinter dem Bildungsscheck NRW verbirgt sich ein Förderprogramm für die berufliche Weiterbildung, das einerseits Berufstätige und Existenzgründer für die Weiterbildung und andererseits Unternehmen für die Qualifizierung ihrer Mitarbeiterschaft nutzen können. Private und betriebliche Weiterbildungsausgaben werden dabei mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Hälfte (maximal 2.000 Euro pro Bildungsscheck) bezuschusst. Bei einer privat organisierten Weiterbildung tragen die Beschäftigten die andere Hälfte der Kosten, bei einer betrieblich organisierten Weiterbildung das Unternehmen.

„Allerdings wissen viele Arbeitnehmer noch nichts von diesem Angebot und seiner Vorteile“, sagt Christiane Schuld, die beim Essener Unternehmensverband e.V. (EUV) bei Fragen rund um den Bildungsscheck berät. Veronika Heiker wurde durch eine allgemeine Beratung für Weiterbildungen am BCW auf das neue Angebot aufmerksam. „Ich wusste bereits vorher, dass es diverse Fördermöglichkeiten gibt“, sagt sie. „Mir wurde empfohlen, mich bezüglich eines Bildungsschecks mit Frau Schuld beim EUV in Verbindung zu setzen.“

Der Rest war unkompliziert: „Ich habe telefonisch einen Termin im BCW vereinbart. Vor Ort wurde ich schließlich beraten, mir wurden einige Fragen gestellt und ich musste meinen Personalausweis vorlegen. Dann wurden alle Unterlagen ausgedruckt, und schon hatte ich meinen Bildungsscheck in der Hand“, erklärt Heiker. Vorab musste lediglich noch geklärt werden, ob nicht auch das Meister-BAföG für sie in Frage käme. „Dies war durch das bereits abgeschlossene Magister-Studium jedoch nicht möglich und somit konnte ich den Bildungsscheck erhalten“, sagt sie.

Anderen Weiterbildungsinteressierten rät sie, nicht aus finanziellen Gründen zu zögern: „Wenn man einfach googelt, stößt man schon auf eine recht breite Palette an Fördermöglichkeiten. Ich glaube, die Politik hat erkannt, dass Aus- und Weiterbildung wichtig sind“, sagt Heiker.

Fragen zum Bildungsscheck beantwortet Ihnen beim Essener Unternehmensverband Christiane Schuld unter 0201 81004-366 oder christiane.schuld@bcw-gruppe.de.

Weitere Informationen zum Bildungsscheck finden Sie hier