Neujahrs-Interview mit Petra Neuwirth
Petra Neuwirth, Geschäftsleitung Fachbereich Aus- und Weiterbildung am BCW BildungsCentrum der Wirtschaft in Essen, wirft zum neuen Jahr einen Blick zurück und in die Zukunft: Wie hat sich das BCW in den letzten Jahren verändert? Welchen Stellenwert hat Weiterbildung in der Arbeitswelt heute und wie geht es jetzt für das BCW weiter? Wir haben bei der Expertin vom BCW nachgefragt.
War 2013 ein gutes Jahr für die BCW Weiterbildung?
Das Jahr 2013 war alles in allem ein gutes Jahr. Die Wertigkeit von Weiterbildungen – vor allem in Bezug auf IHK-Abschlüsse – wird heute höher gewichtet als zuvor. Viele Abschlüsse bieten heute z.B. Möglichkeiten zur Anrechnung auf Studienangebote, was bislang nur in Ausnahmen möglich war. Teilnehmer unserer Weiterbildungsangebote können somit mehr Karriere-/Aufstiegsmöglichkeiten offeriert werden.
Die Zahl der Weiterbildungs-Teilnehmer deutschlandweit hat sich in den letzten vier Jahren fast verdoppelt – wie erklären Sie sich das?
Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle: Die Arbeitswelt hat sich in den letzten 50 Jahren stark verändert. Anforderungen und Aufgabenbereiche wachsen oder verschmelzen miteinander. Ein Grund ist u.a. der technische Fortschritt. Darüber hinaus sind neben fachlichen Kenntnissen, die so genannten Soft Skills immer mehr in den Vordergrund gerückt. Wer da mithalten und im Beruf den nächsten Schritt wagen möchte, für den ist kontinuierliche Weiterbildung heute wichtiger denn je. Durch solche Maßnahmen zeigt der Arbeitnehmer außerdem, dass er für sich und damit auch für das Unternehmen etwas tut. Unsere Erfahrung zeigt, dass Fortbildungen sich grundsätzlich oftmals als Karriere-Sprungbrett anbieten. Hinzu kommt, dass es die Fördermöglichkeit des Bildungsschecks gibt, die seit 2006 kontinuierlich ausgebaut wurde und die zur Unterstützung der Finanzierung einer Weiterbildung inzwischen sehr gut angenommen wird. Das alles hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass immer mehr Fach- und Führungskräfte an berufsbegleitenden Fortbildungen teilgenommen haben oder Unternehmen ihre Azubis zu Weiterbildungen angemeldet haben.
Inwiefern hat sich die BCW Weiterbildung in den vergangenen Jahren verändert?
Wir haben in 2013 unsere Kernkompetenz im Bereich der Aus- und Fortbildung für Berufstätige stärker ausgebaut – und werden uns auch in den nächsten Jahren weiter darauf konzentrieren. Eine Richtung, die wir schon seit 1956 verfolgen. Aktuell haben wir zum Beispiel den Bereich der Ausbildung mit neuen Angeboten gestärkt – wie „Fit in der Ausbildung“. Denn qualifizierte junge Azubis sind die Mitarbeiter von morgen, die ein Unternehmen zur Zukunftssicherung benötigt. Hinzu kommt, dass die Kompetenzen in kaufmännischen, technischen und IT-bezogenen Berufen unter dem Dach der „BCW Weiterbildung“ gebündelt und damit gestärkt wurden. Wir aktualisieren und erweitern unser Portfolio kontinuierlich. Durch die traditionell enge Verbundenheit mit Unternehmen und Verbänden in der Region, haben wir einen immer aktuellen und guten Überblick zur tatsächlichen Nachfrage des Arbeitsmarktes.
Wie ist die Resonanz der Teilnehmer aus den Lehrgängen??
Die Resonanz ist positiv. In 2013 waren 86% der Lehrgangsteilnehmer mit ihrem Lehrgang so zufrieden, dass sie ihn weiterempfehlen würden. Die Betreuung während des Lehrgangs wurde im Durchschnitt mit 2,0 und die Gesamtorganisation mit durchschnittlich 2,2 bewertet. Im Jahr 2012 lag die Weiterempfehlungsquote bei 82 % (Betreuung und Gesamtorganisation wurden für 2012 noch nicht statistisch ausgewertet).
Häufig genannte Pluspunkte waren: gute fachliche Kompetenz der Dozenten, schneller Informationsfluss dank E-Mail- und SMS-Service, Verknüpfung von Theorie und Praxis, gute Betreuung durch Ansprechpartner.
Gibt es etwas, dass Sie sich für die BCW Weiterbildung in 2014 erhoffen?
Weiteres Wachstum im Bereich BCW Weiterbildung. Außerdem möchten wir das Portfolio in der BCW Weiterbildung in Bezug auf attraktive Lehrgangsangebote erweitern.