Fortbildungsabsolventen müssen sich in puncto Verantwortung, Perspektiven und Einkommen nicht vor ihren Kollegen mit Hochschulabschluss verstecken. Das belegt eine aktuelle Untersuchung, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Auftrag der DIHK-Bildungs-GmbH durchgeführt hat.
Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), stellte die Ergebnisse der Analyse in Berlin vor. Untersucht worden waren die Karriereperspektiven von Absolventen einer beruflichen Aufstiegsfortbildung, also von denjenigen, die sich nach ihrer beruflichen Ausbildung für eine Weiterbildung beispielsweise zum Meister oder Fachwirt entscheiden – Abschlüsse, die im Deutschen Qualifikationsrahmen auf gleichem Niveau wie der Bachelor liegen.
Beim BildungsCentrum der Wirtschaft in Essen bestehen über 90 Prozent aller Weiterbildungsteilnehmer ihre Prüfungen vor den Industrie- und Handelskammern mit Erfolg. Eine erfreuliche Bilanz und eine deutliche Bestätigung des Trends zur beruflichen Weiterbildung. „Den positiven Rückmeldungen unserer Absolventen entnehmen wir, dass Weiterbildungen zum beruflichen Erfolg der Teilnehmenden beigetragen haben“, erklärt Markus Schürzeberg, Weiterbildungsberater am BCW. „Viele Absolventinnen und Absolventen sind durch die Weiterbildung in ihrem Unternehmen aufgestiegen und haben neue Aufgaben übernommen.“
Mit jährlich rund 50.000 Absolventen allein im Bereich der Industrie- und Handelskammern sei diese Gruppe "quantitativ viel bedeutsamer als gemeinhin angenommen", berichtete Achim Dercks in Berlin. "Und nicht nur das: Erstens übernehmen Fortbildungsabsolventen in ihrem Erwerbsleben oft viel Verantwortung, zweitens haben sie hervorragende Entwicklungsperspektiven, und drittens verfügen sie über ein gutes Einkommen."
Fortbildungsabsolventen seien häufig direkte Vorgesetzte, zitierte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer aus Resultaten der IW-Studie, sie hätten vielfältige Karriereperspektiven, erzielten gute Gehälter und fürchteten sogar seltener um den Verlust ihres Arbeitsplatzes als Hochschulabsolventen.
"Last but not least profitiert auch die Wirtschaft von Fortbildungsabsolventen", so Dercks. Höhere Berufsbildung sei ein wichtiger Innovationstreiber, denn: "Die guten Ideen des Ingenieurs nutzen nichts ohne den Industriemeister, der sie auch im Detail effizient in den betrieblichen Fertigungsprozess überführt."
Insgesamt seien die Studienergebnisse "ein deutliches Signal an junge Leute, sich bei der Wahl ihres Berufswegs alle Möglichkeiten vor Augen zu führen und nicht ausschließlich ein Studium in Betracht zu ziehen".