„Wir Frauen müssen lernen, unser berufliches Leben selbst in die Hand zu nehmen und dabei auch mal unsere Komfortzone zu verlassen.“ Mit diesen Worten eröffnete Prof. Dr. Anja Seng den 10. BCW-Infotag für Frauen in Essen. Die Rektoratsbeauftragte für Diversity Management an der FOM Hochschule nahm die rund 150 Teilnehmerinnen in Empfang, stellte die Referentinnen und ihre Themen vor.
Irmgard Diephaus präsentierte ihr Erfolgsrezept „Situation, Strategie und Selbstvertrauen“. Frauen sollten beispielsweise berufliche Situationen sportlich nehmen und eine spielerische Einstellung behalten, so die Beraterin. „Für viele Frauen gilt: ‚Beruf = Leben oder Tod‘. Dadurch reagieren sie im Beruf oft zu emotional.“ Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Strategie: „Wer erfolgreich sein will, braucht ein Ziel und muss dieses Ziel auch offen kommunizieren.“ Es sei ein großer Fehler, betonte Irmgard Diephaus, zu lange in einer Position zu verharren, da ein Aufstieg nach vielen Jahren immer unwahrscheinlicher werde. Last but not least empfahl sie den Teilnehmerinnen, an ihrem Selbstvertrauen zu arbeiten: „Machen Sie sich Ihre eigenen Kompetenzen bewusst und vertrauen Sie sich selbst – dann werden Ihnen auch andere vertrauen“, gab sie ihnen mit auf den Weg.
Dass sich viele dieser Tipps optimal bei Gehaltsverhandlungen umsetzen lassen, machte der anschließende Vortrag von Annette Nimzik deutlich. Die St. Gallener Personal- und Karriere-Expertin stellte ein wirksames Selbstmanagement an die erste Stelle. Wer sichtbar sei und sich zeige, schaffe eine gute Basis für erfolgreiche Gespräche. „Seien Sie gut vorbereitet, wenn Sie das Gespräch suchen“, riet Annette Nimzik weiter. „Setzen Sie sich beispielsweise Ziele – am besten in Form konkreter Zahlen, die Ihnen im Gespräch immer wieder Orientierung geben.“ Im Gespräch selbst sei wichtig, auf den Beitrag zu verweisen, „den Sie zum Unternehmenserfolg geleistet haben“ – und dann erst über Geld zu sprechen. Zudem empfahl die Expertin: „Neue Aufgaben verlangen nach einer Gehaltsanpassung – vermeiden Sie also den Begriff Erhöhung.“