Wie wichtig und vielseitig das Thema Gesundheit im Berufsleben ist, erfuhren die Teilnehmer der 1. Essener Gesundheitswoche im BCW BildungsCentrum der Wirtschaft. Vom 10. bis zu 13. Juni gaben Experten und Wissenschaftler in Fachvorträgen hilfreiche Tipps rund um Lebens- und Arbeitsbalance, gesundheitsorientiertes Personalmanagement, gesunde Ernährung und die Arbeit in Gesundheitsnetzwerken.
Thomas Tasch, Abteilungsleiter bei der Contilia Management GmbH, sprach über Potenziale und Risiken der flexiblen Arbeitswelt für die Gesundheit. „Aktuelle Zahlen zeigen, dass gut die Hälfte aller Fehltage auf Stress-Erkrankungen mit Burnout -Symptomenzurückzuführen sind.“ Unternehmen hätten vor allem die Aufgabe, ihre Mitarbeiter zu stärken und besser vor Stress zu schützen. Ganzheitliche Beratungs- und Präventionsprogramme zu Ernährung und Sport können maßgeblich dabei helfen, die Gesundheit der Mitarbeiter zu verbessern und so Krankentage zu reduzieren, so Tasch weiter. Parallel zum Vortrag hatten die Besucher die Möglichkeit, sich bei einem persönlichen Stress- und Fitnesstest zu verausgaben – ein Angebot, das rege genutzt wurde.
Einen Blick auf die unterschiedlichen Lebensbedingungen der Menschen in NRW warf Sebastian Becker, Mitarbeiter am Lehrstuhl „Gesundheit und Sozialstruktur“ der Ruhr-Universität und ging auch auf Themen wie „demografischer Wandel“ und „soziale Ungleichheit“ ein. „Wer ärmer ist, stirbt früher“, so Becker in seinem Vortrag. „Das zeigt sich besonders im Ruhrgebiet, wo die Bevölkerung überdurchschnittlich von gesundheitlichen Risiken betroffen ist.“ Laut Statistiken werden ärmere Menschen in NRW rund 70 Jahre alt, während reichere Menschen im Schnitt fast 11 Jahre älter werden, so der Wissenschaftler.
Im letzten Vortrag der Gesundheitswoche ging es um die Frage, wie man auch während der Arbeit auf eine gesunde Ernährung achten kann. Dabei machte die Geschäftsführerin des ESG - Institut für Ernährung, Ursula Girreßer, deutlich, dass gesunde Ernährung nichts mit Verzicht zu tun hat. „Man kann sich auch mal etwas gönnen. Wichtig ist, auf die Tagesbilanz zu achten.“ Dazu gehört auch, dass genug getrunken wird. Denn bereits zwei Prozent Flüssigkeitsmangel führen zu zehn Prozent weniger Leistungsfähigkeit, so Girreßer. „Außerdem sollte man sich zum Essen Zeit nehmen. Am besten plant man kleine Zeitfenster ein, in denen gegessen wird, und isst nicht einfach nebenbei.“
Den Abschluss der Woche bildete das fünfte Branchenforum „Health Business Ruhr“ der IHK zu Essen, MedEcon Ruhr und der Wirtschaftsförderung metropoleruhr. Diesmal drehte sich bei dem Treffen der Gesundheitswirtschaft alles um das Thema Employer Branding. „Es war eine sehr interessante Woche mit wichtigen Themen“, fasst Vanessa Schulz, BCW Abteilungsleiterin für das Gesundheitswesen, zusammen. „Ich bin mir sicher, dass wir auch im nächsten Jahr wieder ein gutes Programm auf die Beine stellen werden.“